Mitschnitt einer Lesung von Harry Rowohlt, Gregor Gysi und Anna Thalbach.
Laufzeit: 66 Minuten
Download: http://lix.in/-4d6656
Donnerstag, 6. August 2009
Marx & Engels intim - Aus dem unzensierten Briefwechsel
Labels:
Alle,
Bücher,
Hörbuch,
Kommunismus,
Sozialismus,
Texte
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
6 Kommentare:
haha, habe vorher schon eine rezension über dieses machwerk gelesen. großartig. ist in konzentrierter form, was marx' texte ohnehin so sympathisch zu lesen macht!
die rezension in der FAZ vom 21.august:
"Zwei gegen den Rest der Welt Hörbücher
Zwischen 1846 und 1895 schrieben Marx und Engels einander mehr als hundert Briefe. Harry Rowohlt und Gregor Gysi lesen die pikantesten Passagen vor.
So geheim, wie die Herausgeber Simon und Björn Akstinat im Booklet dieser CD suggerieren, sind die pikanten Stellen aus dem Briefwechsel von Karl Marx und Friedrich Engels, nie gewesen. Skandalös erscheinen sie auch nur außerhalb ihres historischen Kontexts. Der Antisemitismus, der übersteigerte Nationalismus und der naive Fortschrittsglaube, die sich in diesen Zeilen offenbaren, waren für Intellektuelle in der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts nicht ungewöhnlich. Trotzdem sind "Marx & Engels intim" gerade jetzt, da sich dank Wirtschaftskrise "Das Kapital" wieder so gut verkauft, ausgezeichnet vermarktbar, erst recht mit Harry Rowohlt und Gregor Gysi auf dem Cover.
In ihren privaten Briefen beleidigen Marx und Engels sämtliche "Nationen und Natiönchen" Europas und betiteln Gegner wie Mitstreiter freimütig als "Vogelscheuche" oder "Vieh". Besonders Marx, dessen beide Großväter Rabbiner waren, neigt zu antisemitischen Ausfällen, was das Publikum bei der Live-Lesung von Harry Rowohlt und Gegor Gysi gleichermaßen irritiert wie Marx' Begeisterung für das "Germanentum". Was den Reiz des Vortrags dennoch ausmacht, sind nicht die politischen Inkorrektheiten, sondern die Lust an der Misanthropie, die die Korrespondenten hier so wortgewaltig zelebrieren. Da die beiden Theoretiker Marx und Engels von ihren Familien nur widerwillig unterstützt wurden, drehen sich viele der Briefe um Geldsorgen und deren mögliche Linderung.
So freut sich Marx im Februar 1852 über "die Nachricht von der Krankheit des unverwüstlichen Onkels meiner Frau. Stirbt der Hund jetzt, so bin ich aus der Patsche heraus." Engels zeigt sich solidarisch: "Zu der Nachricht von der Krankheit des alten Braunschweiger Erbschaftsverhinderers gratuliere ich und hoffe, dass die Katastrophe endlich eintreten wird." Ein Jahr später schreibt Marx über das Proletariat: "Ich habe nie, besoffen oder nüchtern, Äußerungen gemacht, dass die Arbeiter nur zu Kanonenfutter gut sind. Obwohl ich diese Knoten kaum gut genug dafür halte." Ein solcher Text ist wie gemacht für Harry Rowohlt, der als Karl Marx eindrucksvoll donnert, grollt und grient. Gregor Gysi in der Rolle des geringfügig zivilisierteren Engels gibt sich Mühe und betont passabel. Der Fraktionschef der Linken wirkt bei der Lesung nicht etwa mit, weil er jede verfügbare Bühne nutzen will, sondern um politischen Kontrahenten zuvorzukommen. "Bevor das reaktionäre Leute lesen", sagte er bei Gelegeneheit in einem Interview, "lese lieber ich es." Katharina Thalbach als Moderatorin der Live-Lesung gibt die Stimme der Vernunft.
Marx und Engels erscheinen hier als Individualisten, die arrogant, aber nicht ohne Selbstironie auf ihre Anhänger herabblicken. Die Kommunistische Partei nennt Engels 1851 "eine Bande von Eseln, die auf uns schwört, weil sie uns für ihresgleichen hält". Zum Abschluss lassen die Akstinat-Brüder aus einem Artikel Engels' in der "Arbeiter-Zeitung" vom 9. Mai 1890 zitieren, in dem er sich entschieden gegen den Antisemitismus wendet. Dieser sei eine "Abart des feudalen Sozialismus, und damit können wir nichts zu schaffen haben". Im selben Artikel zählt Engels den zuvor geschmähten Arbeiterführer Ferdinand Lassalle zu den Männern, "auf deren Freundschaft ich stolz bin". Das ist keine Bigotterie, sondern lediglich der Beweis, dass der Philosoph und Politiker zwischen privater und öffentlicher Äußerung zu unterscheiden wusste. Elisabeth Dietz"
HEY, HOW TO?
Tutorials for your blog...
Rapidshare, Easyshare, Megaupload, 4Shared, SendSpace...
http://hey-howto.blogspot.com
hast du eventuell lust bei uns mitzumachen?
der geist
Klasse - ich wusste garnicht, dass Rowohlt auch Marx liest *ggg*
Vielen Dank für diese Bekanntmachung.
RoBB
Moin,
Super Sache wie heißt das Passwort?
Kommentar veröffentlichen